Science Festival                                                    ars - technica 7                                                                                                                       28. April bis 1. Mai 2017 in  der Hachinga-Halle        82008 Unterhaching, Grünauer Allee 6
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Wie schafft man es in München zum Publikumspreisträger gewählt zu werden? Zuerst die überraschte Feststellung beim Betrachter, was sie sind ja gar kein Mann! Spielerische Leichtigkeit, kluge Ironie und eine Leidenschaft für Maschinenteile und deren Konstruktion zum sich bewegenden Ganzen dominiert das Werk von Charly-Ann Cobdak. Aus einem Sammelsurium aus Fundstücken, Vexierbildern, alten Hupen, Grammophonteilen und kleinen Kostbarkeiten setzt sie ihre „LowTech Instruments“ zusammen. Ein wenig erinnern die beweglichen Objekte Cobdaks mit Tänzerinnen, Elefantenhupen und den dunklen Holztönen auch an Wunderkammern oder Kabinette aus entfernten Jahrhunderten. Die Kunstmaschinen stehen in Tradition von Jean Tinguely, sind jedoch filigraner, poetischer, ironischer. Der merkwürdige hintersinnige Humor lässt eher an Karl Valentin denken. Sie tragen Titel wie „Die Metamorphose der vergangenen Zukunft in der Gegenwart", „Agatha Christie bei der Antizipation eines neuen Werkes“ und die „Sonntagsspaziergangsmaschine für Stubenhocker". Was alle ihre Maschinen vereint: tiefgründiger Humor, originelle Zeitbezüge, überraschende Effekte und wohltuende Sinnlichkeit. Es entsteht ein Feuerwerk an Ideen und innovativen Einfällen verbunden mit gewitzter technisch- tüftlerischer Kompetenz. Hier nimmt die Leidenschaft am Erfinden und am Spielen Gestalt an. Die Kultur des Spielens, das entfremdete Sehnsuchtsbild der Moderne und die in ihr angelegte Idee der Freiheit durchzieht das Werk von Charly-Ann Cobdak. Bereits 1795 maß Friedrich Schiller in seinem philosophischen Schriften dem Spielen eine wichtige Bedeutung zu: „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ Der Mensch entdeckt im Spiel seinen individuellen Charakter. Es setzt eigenes Denken voraus. Das Spiel als elementare Form der Sinn-Findung.  „LowTech Instruments“ - Maschinelle Zeugen eines spielerischen Geistes, der die Lust am Bewegten verbindet mit der Lust am Erzählen. Eine Sammlerin, eine Tüftlerin, beides ist jene Künstlerin, die mit wachem literarischen Blick die Welt erkundet. Torsten Kresse _________________________________________________________________ www.lowtechinstruments.comwww.blog.lowtechmuseum.comfacebook: www.facebook.com/charlyann.cobdakars-technica 7 / 28. April – 1. Mai 2017 Photos: „Agatha Christie bei der Antizipation eines neuen Werkes“            “Tschaikowskymaschine”   „Die Metamorphose der vergangenen Zukunft in der Gegenwart“       „Die Zeitmaschine“